Gute Rahmenbedingungen zur Stärkung der Familien sind für die Betroffenen eine wichtige Unterstützung und für uns als Land eine wesentliche Ressource. Der Stellenwert der Familie ist aber im politischen Alltag zu niedrig gehalten. Der volkswirtschaftliche Nutzen, davon bin ich überzeugt, wäre aber beträchtlich. Gute Rahmenbedingungen sind somit weiterhin zu forcieren und dem Thema Familie ist höhere Priorität zu schenken.
Meine Haltung ist: Tragfähige Familien sind entscheidend für das Wohlergehen der Schweiz. Die Schweiz gilt leider immer noch nicht als besonders familienfreundlich. Um ein konkretes monetäres Beispiel zu nennen: Im Vergleich zu skandinavischen Ländern setzt die Schweiz einen dreimal kleineren Betrag des Bruttosozialproduktes für die Kinder und Familien ein. Nur schon diese Zahl zeigt auf, dass Entwicklungsbedarf gegeben ist.
Dankbar bin ich für die Kinder- und Ausbildungszulagen. Die finanzielle Unterstützung des Bundes für familienergänzende Kinderbetreuung ist schon seit einiger Zeit gegeben und die Wichtigkeit ist erkannt. Der Mutterschaftsurlaub ist seit 10 Jahren bei 14 Wochen angesetzt. Teilzeitanstellungen sind mehr und mehr möglich. Dies, um einige positive Beispiele von Rahmenbedingungen zu nennen, auch wenn da und dort noch Entwicklungspotenzial besteht.
Klarer Handlungsbedarf besteht für mich zum Beispiel insbesondere bei folgenden Punkten:
– Die Ehestrafe bei den Steuern und in der AHV ist noch nicht abgeschafft. Dies ist endlich ernstzunehmen und zu ändern.
– Der Vaterschaftsurlaub von zum Beispiel zwei Wochen ist in Bern auf der Traktandenliste. Diskutiert wird aber, dass dieser mit dem Urlaub der Mutter zu teilen ist. Für mich ist klar, dieser muss ergänzend zum Mutterschaftsurlaub eingeführt werden.
– Rahmenbedingungen sollen gegeben sein, um Angehörige von Pflegebedürftigen zu unterstützen (zum Bsp. mit zeitlicher Ressource) wie auch zu entlasten (zum Bsp. Schaffung von Tagesbetreuungsplätzen, Unterstützung von Freiwilligen)
– Ergänzungsleistungen für Familien mit tiefem Einkommen (Working Poor) ist sinnvoller als die Abhängigkeit vom Sozialamt.